Mein neues Leben als mexikanischer Wrestler

Die ersten Einladungen zu Halloweenfeierlichkeiten flattern in den virtuellen Postkasten. Selbst wenn Mensch kein Verfechter des alljährlichen Mummenschanzes ist, und die tollen Tage mit Fasching und Karnevalidiotie erst noch folgen, nimmt er doch gern Einladungen zu geselligen Ereignissen wahr.
Auf einigen der Offerten steht ziemlich groß und somit nicht wohlwollend zu überlesen: Verkleidung erwünscht. Auf wilde Diskussionen, wie „Na ja, da stand doch nicht bei wem ihr euch die Verkleidung wünscht. Meine Handpuppe hat doch eine 1a Massenmörderverkleidung.“ Wird in den seltensten Fällen eingegangen. – Also heißt es sich etwas zu basteln, auszuleihen oder zu kaufen.
Bei längerem nachdenken fiel mir auf, dass meine erotische Seite zu sehr von mir in den Vordergrund gestellt wird und mein Koketterie vielleicht zu plump und missverständlich wird. Deshalb nehme ich, auch wenn ich es neulich im Bierrausch versprach, Abstand von meinem Playboyhasenkostüm. Ich habe das perfekte Spiegelbild meiner Gefühlswelt gefunden. Ich muß mir nicht einmal die Beine rasieren oder mich unter den armen waschen. Herrlich, ich werde mir noch ein Bäuchlein anfressen und das Brüllen wie ein Urmensch üben. Anstelle des heißgeliebte Vodka werde ich auf Tequila umsatteln und dem Wurm Kunststücke beibringen, dann gehe ich in meiner Maskierung auf Tournee und werde scheiße reich und berühmt.
WELT HIER BIN ICH – ICH WERDE WRESTLER!