Beim Betrachten der Fotografien von Robert Lebeck schleicht sich die Frage ein „Hat er es inszeniert oder war es der Augenblick, der im günstig war?“. Auf einigen Werken, die zurzeit im Martin Gropius Bau ausgestellt werden, sucht der Betrachter den kleinen ironischen Hinweis, der das innere Schmunzeln erklärt, das einen ergreift.
Die Gegensätzlichkeiten, die in bestimmten Zeitabschnitten liegen, sind faszinierend. So fotografiert Lebeck den Jahrestag der DDR in Ostberlin und residiert auf hohem Niveau in Westberlin, wo er umgeben vom Wirtschaftswunder den grauen und noch im Aufbau befindlichen „anderen“ deutschen Statt abschütteln konnte.
In seinen frühen Jahren machte er Kiezbilder/ Deutschlandbilder (Berlin, Hamburg, Köln, etc.) die vor Leben strotzen und mehr als nur ein Augenzwinkern mit sich tragen. Bei längerem Betrachten fallen Schriftzüge, Personen, „Brüche“ in der normalen Welt auf, die das Gesehene in einem anderen Blickwinkel, in einem anderen Kontext spiegeln.
Spannend seine Bilder aus der UdSSR und den anderen „Ostblockstaaten“ aus heutiger Perspektive und mit dem eigenen kulturellen Hintergrund zu sehen.
Die Ausstellung birgt eine Menge eingefangene Augenblicke, die zu entdecken sind und Stück für Stück am Tag danach ins Gedächtnis zurückkehren. Ein Besuch lohnt sich, den die Bilder wirken als Originale, durch die Arrangements und die Hintergrundmaterialien anders, als in gedruckter Form in den Zeitschriften, für die sie bestimmt waren.
Kleine Einsichten gibt es auf der Seite von Robert Lebeck selbst.